On-Purpose

Mach das On Purpose Jahr zu deinem Jahr | Fellow Flo im Interview

Nach seinem erfolgreichen Studium der Wirtschaftsinformatik war Flo als IT-Consultant für die Umsetzung diverser internationaler Projekte bei einem großen deutschen Antriebshersteller verantwortlich. Dabei blickt er auch auf eine sehr intensive Zeit in China zurück. Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung entschied er sich, nach Berlin zu gehen, um dort in der Start-up-Szene zu arbeiten. In dieser hat er mit Hilfe seines Organisationstalents und seiner strategischen Denkweise ein eCommerce-Unternehmen aufgebaut. 

In beiden Arbeitswelten war Flo erfolgreich, bei seinem Wirken fehlte ihm jedoch immer die Sinnhaftigkeit. Nachhaltiges Wirtschaften und gesellschaftliche Probleme lösen? Fehlanzeige! Mit seiner Teilnahme am Associate-Programm von On Purpose verfolgte Flo das Ziel, Organisationen mitzuentwickeln, die das Leben in den Mittelpunkt stellen und zukunftweisend arbeiten.

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Gerade hat er das Associate-Programm abgeschlossen: Fellow Florian Schindler | Foto: Helena Reis

Lieber Flo, was hat dich zu On Purpose geführt? Warum hast du dich entschlossen – nach deinen Erfahrungen in der klassischen Wirtschaft – einen anderen Weg  zu gehen? 

Ich habe einen Einstieg in den Impact-Sektor gesucht mit der Möglichkeit ein Netzwerk aufzubauen. Als ich das erste Mal mit dem Sektor in Berührung gekommen bin, war ich wie verzaubert. Die Bubble hat mir gezeigt, dass es Menschen gibt, die die gleichen Werte vertreten wie ich und es anders machen wollen – à la Sinn vor Gewinn, mit Fokus auf den Menschen und unsere Umwelt. Echte Probleme lösen und nicht nur sinnlosem Wachstum nacheifern – das hat mich gereizt. Es gibt so viele Herausforderungen, die wir als Gesellschaft gemeinsam lösen müssen und ich stecke meine Zeit und Energie lieber in sinnhafte Projekte als beispielsweise unnötigen Konsum voranzutreiben. 

On Purpose war für mich eine tolle Möglichkeit alles, nach dem ich gesucht habe, zu vereinen. Ich war auf der Suche nach einem*einer Mentor*in und wollte mich persönlich weiterentwickeln, hatte aber zuvor nie ein professionelles Coaching absolviert. On Purpose bietet dir beides und ich hatte in beiden Fällen sehr gute Erfahrungen. Gleichzeitig wollte ich praktische Erfahrungen in Sozialunternehmen sammeln, um einschätzen zu können, auf was ich in Zukunft meinen Fokus legen möchte, sowohl thematisch als auch strukturell. Das alles kommt dann mit einem Netzwerk bzw. einer sehr wertschätzenden Community einher, die sich mehr nach Spaß und Zusammenhalt anfühlt, als nach Work Relation. Alles in allem wollte ich meine Fähigkeiten unter Beweis stellen, neue Perspektiven erhalten und meinen Wissensschatz erweitern. Das Gesamtpaket On Purpose hat zu allem beigetragen und im Nachgang meine Erwartungen übertroffen.

Danke fürs offene Teilen deiner Reise durch Konzern und Start-up, Flo! Der erste Kontakt mit dem Social-Impact-Sektor hat dich also nachhaltig beeinflusst. Warum hast du dich letztendlich für On Purpose entschieden, was hat dich motiviert, dich zu bewerben? 

Weil ich zu der Zeit mein Leben umkrempeln und im Social-Impact-Sektor arbeiten wollte. On Purpose hat wie die Faust auf das Auge gepasst. Ich bekam von Anfang an ein Support-System in Form der Kohorte an die Hand, konnte mir ein Netzwerk aufbauen und Einblicke in die Arbeit von Sozialunternehmen erlangen. Zusätzlich hat mich die Arbeit mit Mentor*innen und Coach*innen motiviert, weil ich darin unfassbar großes Potenzial sehe. Einige ehemalige Partnerorganisationen fand ich auch mega cool. Besonders haben mich am Anfang die Social Start-ups und die Unternehmen in Verantwortungseigentum gereizt, weil ich die Idee besonders spannend finde. 🧐 

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Flo und sein Jahrgang Oktober 2021 beim Development Weekend.

Oh ja, ein spannendes Thema! Von Jahrgang zu Jahrgang nehmen neue Partnerorganisationen teil – wir freuen uns gleichzeitig auch über Organisationen, die wiederholt am Programm teilnehmen, wie bspw. Das Deutsche Rote Kreuz, betterplace.org oder Solandeo.

Bei welchen Partnerorganisationen warst du im Einsatz und was hast du dort gemacht? Was waren deine Aufgabengebiete?

Bei malindo war ich hauptsächlich mit der Organisationsentwicklung in einer sehr spannenden Wachstumsphase beschäftigt. Ich war verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung einer Employer-Branding-Strategie und habe nebenbei viele HR-Themen gemanagt. Beispielsweise habe ich eine HR-Management-Software eingeführt, um die entwickelten Prozesse nachhaltig zu etablieren und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu erhöhen. 📦

Bei kaputt.de stand für mich die nachhaltige Entwicklung der Organisation im Vordergrund, deshalb habe ich einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt und die Wirkungsmessung optimiert. Um das Business weiterzuentwickeln, entwarf und managte ich eine neue Sales-Strategie zur Akquirierung von Reparaturdiensten in der gesamten DACH-Region. Nebenbei habe ich politische Maßnahmen gemeinsam mit dem Runden Tisch Reparatur e.V. koordiniert und beriet die Gründer*innen in einigen Bereichen. 🔧

Neben der vielfältigen Projektarbeit in unseren Partnerorganisationen bietet das Programm noch viel mehr: Coaching, Mentoring, Training, Community – welcher Programmbestandteil stach für dich besonders hervor und warum?

Coaching, weil es mir unglaublich viel gegeben hat und während einer Phase, in der es mir nicht gut ging, eine immense Stütze war. Ich konnte durch die Coaching-Sessions große Schritte in meiner persönlichen Entwicklung gehen und habe viele Dinge über mich gelernt. Mein Selbstwert und Selbstvertrauen ist im Vergleich zum Anfang des Programms enorm gestiegen und ich bin aktuell sehr glücklich. Unsere Coach*innen sind wundervolle Menschen. 😇

Community, weil die Community einfach der Hammer ist. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt, spannende Geschichten gehört und wir haben sehr coole Dinge gemeinsam auf die Beine gestellt, egal ob Collective Empowerment Event oder eine gemeinsame Wanderung mit meinem Jahrgang in der Sächsischen Schweiz. Durch die unterschiedlichen Menschen und Perspektiven konnte ich viele neue Dinge lernen und andere Betrachtungsweisen verinnerlichen. In der Community habe ich sehr viel Support, Verständnis und Wertschätzung erfahren, wie selten zuvor in meinem Leben. Zusätzlich habe ich neue Freund*innen gefunden, die mir auch in Zukunft erhalten bleiben und sich teilweise wie Familie anfühlen. 💜

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Gemeinsam mit dem Jahrgang ging's in die Sächsische Schweiz. | Foto: Mark Bost

Das freut uns unglaublich zu hören, wie viel du aus der Programmerfahrung mitnimmst, Flo! Ganz eindeutig machen die beteiligten Menschen das Programm, zu dem, was es ist: weit mehr als eine fachliche Weiterbildung. Was war dein größtes Highlight in diesem Jahr?

Es gibt viele Highlights: Induction – Erste Reflektions-Session – Wanderung in die Sächsische Schweiz – Selbstorganisiertes Training mit Workshop von mir – Zeit in Hamburg – Weekend Away – Blick auf unsere Ziele am Ende des Programms – die Menschen allgemein sind ein Highlight – Collective Empowerment Event

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Wenn ich eins beschreiben müsste:

Unsere Feedback-Session beim Weekend Away im Juli [Anmerkung On Purpose: Das Weekend Away bzw. das Development-Weekend ist ein viertägiger Workshop, den der Jahrgang gemeinsam in der Natur durchführt.]. Diese Session war krass emotional und wunderschön zugleich. Mir ist klar geworden, dass ich genau weiß, wo ich hin will und dass mich meine Stärken und Wesenszüge dahin gebracht haben, wo ich heute bin und diese auch von den Menschen in meiner Kohorte anerkannt und geschätzt werden. Zu sehen, was sich bei mir in Sachen Motivation und persönlicher Entwicklung über das Jahr verändert hat, war überwältigend und wurde mir auch mehrfach gespiegelt. 

Gleichzeitig war es sehr rührend zu sehen, wie gut mich meine Begleiter*innen mittlerweile kennen und auch verstehen, was sie mir wünschen und wo sie noch mehr Potenzial in mir sehen. Diese Übung hat mich geflashed und zu Tränen gerührt. ✨ 

Wie schön, ein Gänsehautmoment! Dazu natürlich auch die Frage: Was war deine größte Herausforderung und was nimmst du daraus mit?

Alles (Placement, Community, Coaching, Mentoring, Trainings, Privatleben etc.) unter einen Hut zu bekommen und dabei den Fokus nicht zu verlieren. 🎩

Selfcare steht über allem. Es ist super wichtig, Prioritäten und Grenzen zu setzen und diese zu kommunizieren. Ich habe ein gestärktes Selbstvertrauen, kenne meine Stärken besser und vertraue der Community und meinem Netzwerk. 💪 

Neben einem Auge auf die Selbstfürsorge – so wichtig! –, welchen Tipp würdest du aus deiner Perspektive allen geben, die das Associate-Programm starten?

Dein Netzwerk und deine Kohorte sind eine ungeahnter Schatz, nutze ihn und frage frühzeitig um Hilfe. Kollektiv findet mensch die besten und schnellsten Lösungen und du hast oftmals die Expert*innen schon ganz nahe bei dir in deinem Jahrgang. 🤓

Mach das On Purpose Jahr zu deinem Jahr, es geht um dich und überlege dir von Anfang an, was du willst, was deine Prioritäten und Ziele sind. 

Als Leader ist es wichtig, Grenzen zu setzen und diese auch entsprechend zu kommunizieren. Sag ‘Nein’ zu allem, was dich von deinem Fokus abbringt. Pausen nicht vergessen! Mach Pausen, wenn du sie brauchst und nimm dir bewusst Zeit für dich, um die Dinge, die passieren, auch zu verarbeiten. 😴

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Pausen gehören dazu. | Foto: Mark Bost

Danke für deine wertvollen Tipps! Nun liegt das Associate-Jahr hinter dir. Was nimmst du aus dieser Zeit als Associate mit? 

Einen Koffer voller Tools, Methoden und Techniken, Inspiration & Motivation, eine bessere Zukunft mitzugestalten, Mentor*innen und Coach*innen, die mich weiterhin begleiten, ein Support-System in Form der Community, sehr enge Beziehungen und Freundschaften zu unterschiedlichen Personen. Ich kenne meine Stärken und weiß, wo ich als nächstes hin will. Der Weg ist das Ziel and we trust the process. 🌅😎

Was bedeutet es für dich, nun On Purpose Fellow in unserer Community zu sein?

Keine Trainings mehr jeden Freitag zu haben. 😁 Mein Wissen zu teilen, aktiv die Community weiter mitzugestalten durch Dinge wie das Collective Empowerment Event, in Zukunft vielleicht als Mentor oder Coach zu agieren und weiter mit wundervollen Menschen verbunden zu sein. 🌐

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Flo weiß, in welche Richtung es für ihn weitergeht. | Foto: Theresa Deeg

Das klingt super – alle Teilnehmenden gestalten das Fellowship individuell und wir freuen uns sehr, dass du weiter eine so aktive Rolle in der On Purpose Community spielen wirst! Was passiert nun im Anschluss an das Programm für dich?

Kurze Auszeit, um das Jahr zu reflektieren und neue Energie zu tanken: Ich besuche meinen alten Mitbewohner in der Karibik und lerne erstmal Tauchen. 🤿🌴

Danach will ich Organisationen bei ihrer Entwicklung und Transformation begleiten und menschenzentrierte Projekte managen, um nachhaltige Lösungen und Kulturen zu entwickeln. ✌


Klingt gut, was Flo berichtet? Dann registriere dich jetzt für weitere Informationen zum Associate-Programm mit Start im April 2023. Wir freuen uns auf dich und deine Bewerbung!  

Du hast Fragen? Vielleicht findest du die Antwort bereits in unseren FAQs. Ansonsten melde dich jederzeit gern unter associate
@onpurpose.org.