Jessica Schmidt
Mein Interesse für gesellschaftliche Zusammenhänge und für die Herausforderungen und Möglichkeiten der Zeit spiegelt sich zunächst in meinem Studium der Europäischen Anthropologie wieder. Mit dem Fokus auf Visueller Anthropologie hat es mich danach als Freiberuflerin für Kulturmanagement, Film & Fotografie u.a. in der Dokumentarfilmproduktion tätig werden lassen.
Als gebürtige Berlinerin wollte ich meine Stadt immer schon mit gestalten. 2011 übernahm ich eher zufällig, aber vollen Herzens einen „vergessenen“ Ort, baute ihn wieder auf und hauchte ihm mit Konzerten, Ausstellungen und Projekten unterschiedlichster Couleur eine neue Lebendigkeit ein. Erweiternd dazu hatte ich die Möglichkeit an einem zweiten Standort eine Community Kitchen mit eigenen kulinarischen Kreationen in einem kulturell und sozial durchmischten Kiez in Berlin zu verwirklichen. Hier konnte ich mich vielfältig austoben. Die Erfahrung aus dieser langjährigen Tätigkeit als Geschäftsführerin und der Freiberuflichkeit haben mich gelehrt, mit Weitblick mit den Herausforderungen des freien Marktes und den sozialen Bedürfnissen des unmittelbaren Umfeldes kreativ umzugehen und nachhaltige Netzwerke aufzubauen. Wirtschaftlicher Gewinn und Gemeinwohl, ökologische Verträglichkeit und eine stetige organische Weiterentwicklung müssen erkämpft werden, schließen sich aber nicht aus.
Als ehemalige Leistungssportlerin habe ich eine kämpferische Seite und aus meiner mehrjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit in einem Integrationsferienlager habe ich gelernt, wie unterschiedlich Lebenswelten und Bedürfnisse sein können und wie wichtig es ist, nah an den Menschen zu bleiben. Nach ca. 10 Jahren in „freier Wildbahn“ und einer rasanten digitalen Entwicklung, wollte ich mich den medialen Fragen der Zeit noch einmal vertiefend zuwenden. Somit habe ich vor kurzem, als Teil meiner Abschlussarbeit in Europäischer Medienwissenschaft einen Dokumentarfilm realisiert, der die Akteur:innen, die Technologie und die relationalen Bedingungen, die sich hinter der Oberfläche einer neuartigen Musik-App verbergen, transparent macht und als Teil einer größeren Vernetztheit der digitalen Welt einordnet und hinterfragt. Meiner Freude an medialer Arbeit gehe ich nach, indem ich für Bands und Künstler:innen fotografiere und Social Media Content erstelle.
Die Mischung aus konzeptioneller und gestalterischer Arbeit „on purpose“, aus dem Einbinden von Neuem und dem Nähren von Beständigem erfüllt mich. In Teams authentisch und einfühlend auf Augenhöhe zu arbeiten, entspricht meinem Selbstverständnis. Wege „out of the box“ zu denken und zu finden, spornt mich an. Der Wunsch nach persönlicher und professioneller Weiterentwicklung mit Menschen, die sich als eine Wertegemeinschaft verstehen, hat mich zu On Purpose gebracht.