Mauricio Saraiva

Meine Geschichte beginnt in Brasilien, genauer gesagt in der Stadt São Paulo.

Ich bin in der Stadt aufgewachsen und wurde von Familie und Schule immer ermutigt, mich sozial zu engagieren. Verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten, die ich während meiner Schulzeit ausgeübt habe, dienten mir dazu, soziale Verantwortung zu entwickeln.

Später habe ich mich für ein Studium des Umweltingenieurwesens entschieden, welches ich damals als geeignetes Instrument für mich zur Umgestaltung der Gesellschaft und Umwelt entdeckt habe.

Nach dem Studium habe ich als Sozialforscher gearbeitet und mich vor allem für die Agrarreform in Brasilien eingesetzt. Zusammen mit drei Freunden organisierte und koordinierte ich den Handel und die Verteilung von agrarökologischen Lebensmitteln, die in Siedlungen der MST (Bewegung der Landarbeiter ohne Boden) angebaut wurden.

Durch eine große Neugier auf die deutsche Kultur bin ich schließlich für ein Austauschprogramm nach Deutschland gezogen. Ich habe mich mit der Kultur identifiziert, die Liebe zur Sprache entdeckt, Freundschaften geschlossen und 2019 bin ich endgültig nach Deutschland gezogen.

Bald nach meiner Ankunft begann ich in der Qualitätskontrolle von Bio-Lebensmitteln zu arbeiten. Ich glaubte, dass ich durch meine Arbeit kleine Erzeuger*innen und nachhaltigere Produktionsmethoden unterstützen könnte. Selbst in dieser Nische habe ich festgestellt, dass die Gewinnmaximierung oft die größte Triebfeder für Unternehmen ist. Nachdem ich Erfahrungen gesammelt hatte, beschloss ich, mir eine neue Herausforderung zu suchen.

Letztes Jahr habe ich ein berufsbegleitendes Masterstudium in „Bildung, Nachhaltigkeit und Transformation“ an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde begonnen. Für die Wahl des Studiums liegt meine Motivation sowohl darin Fachwissen, als auch Sozial- und Gestaltungskompetenzen zu erwerben.

Ich möchte den mir bei On Purpose zur Verfügung gestellten Raum nutzen, um Erfahrungsaustausch zu ermöglichen, mein Profil als Sozialunternehmer zu entwickeln und mich schließlich als Fachkraft für soziale Transformation zu qualifizieren.