Auf Reise ins wilde Plastik nach Bosnien und Herzegowina
Ca. 5 Milliarden Tonnen Plastikmüll befinden sich aktuell in der Umwelt. Eine Zahl die stetig wächst und kaum vorstellbar ist. Mein letztes Placement WILDPLASTIC hat sich die große Mission vorgenommen, die Umwelt von wildem Plastik zu befreien und aus dem gesammelten Material neue Produkte herzustellen. Wildes Plastik, das bedeutet Plastik, das sich außerhalb des Kreislaufs befindet – in der Natur, auf Hinterhöfen oder auf dem Weg dorthin.
Das Material kommt hauptsächlich von Orten, an denen es kein bestehendes Abfall- und Recyclingsystem gibt. Einer der Orte, an dem potenziell Plastik aufgesammelt wird, ist Bosnien und Herzegowina. Gemeinsam mit unserem Partner everwave, sollte die Lage vor Ort evaluiert werden. Ich durfte Chris, unseren Geschäftsführer, auf der Mission ins wilde Plastik begleiten.
Angekommen in Bosnien und Herzegowina, konnten wir bereits auf der Fahrt zum Einsatzort das Ausmaß der Vermüllung erahnen. Die Mülldeponien direkt am Rande der Hauptstraßen lassen sich kaum in Worte fassen. Am Einsatzort, einem Staudamm in Visegrad, hat uns die Vermüllung endgültig die Sprache verschlagen. Hier hat sich eine riesige Müllinsel angesammelt – insgesamt ca. 20.000 m2 Plastikflaschen, Autoreifen, Toilettendeckel, Kinderspielzeug und weiteres wildes Plastik.
Gemeinsam mit lokalen Recyling- und Logistikpartnern, Umweltaktivist*innen und Politiker*innen, haben wir nach Lösungen für das Problem gesucht. Folgende sind unsere wichtigsten Learnings:
1 | Die Sortierung – wildes Material ist immer anders
Das wilde Plastik, das sich in der Umwelt befindet, hat immer eine andere Zusammensetzung und es muss neu evaluiert werden, welches Material für die WILDPLASTIC-Produkte genutzt werden kann.
2 | Lokale Infrastruktur und Prozesse vor Ort – auch die Sources sind wild und immer anders
Auch die Gründe, warum es z.B. keine Recylingstrukturen gibt, unterscheiden sich. Die politische und gesellschaftliche Lage haben hier einen starken Einfluss, der stets berücksichtigt werden muss.
3 | Starke Partnerschaften – es braucht viele und eigentlich alle von uns
Um die Umwelt von wildem Plastik zu befreien, müssen wir auf allen Ebenen anpacken: Innovative Technologien für die Cleanups, lokale Umweltaktivist*innen, Politiker*innen, die etwas verändern wollen, starke Recycling- und Produktionspartner*innen, coole Produkte zur Wiederverarbeitung und Menschen, die Lust haben mit unseren Produkten ihren Lebensstil nachhaltiger zu gestalten.
Es braucht viel Innovationskraft und Durchhaltevermögen auf allen Ebenen und es liegt noch ein großes Stück Arbeit vor uns, aber wir sind sicher, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind, um die Umwelt von wildem Plastik zu befreien. Mehr Infos zur Mission von WILDPLASTIC findet ihr hier.
Mein Reise bei On Purpose
Nun blicke ich nicht nur auf eine spannende Reise nach Bosnien und Herzegowina zurück, sondern auch auf eine einjährige Reise im On Purpose Associate-Programm. Auf der Suche nach einer sinnvollen Tätigkeit habe ich nicht nur das gefunden, sondern auch zahlreiche Tools, die mich in meinem zukünftigen Weg unterstützen sowie eine inspirierende Community aus gleichgesinnten Menschen. Ein ganz großes Danke an mein wildes und auch zukünftiges Team bei WILDPLASTIC, meine Kolleg*innen aus meinem ersten Placement bei GermanZero, meine wundervolle Kohorte, meine Mentoren und meine Coachin, das On Purpose Team und die ganze On Purpose Community.
Denn nicht nur um die Umwelt von wildem Plastik zu befreien braucht es viele von uns, sondern auch, um alle anderen gesellschaftlichen Herausforderungen zu lösen. Insbesondere braucht es noch mehr Unternehmen dessen primäres Ziel es nicht mehr ist Gewinne zu erzielen, sondern einen sozialen oder ökologischen Mehrwert zu leisten.
Du möchtest dich wie Miriam den gesellschaftlichen Herausforderungen stellen, dich weiterentwickeln und die Welt ein Stück besser machen? Dann registriere dich jetzt für weitere Informationen zum Associate-Programm und zur Bewerbung. Wir freuen uns auf dich!
Über die Autorin
Nach ihrem dualen BWL-Studium bei General Electric Healthcare sammelte Miriam erste Erfahrungen als Projektmanagerin in der Medizintechnik. Schnell hat sie gemerkt, dass sie ein großes Interesse an Innovationen und neuen Lösungen hat, die Menschen unterstützen. Daher entschloss sie sich, einen weiterführenden Master in Technologie in Sport und Medizin zu absolvieren.
Um den direkten Impact ihrer Arbeit zu spüren, war sie daraufhin für längere Zeit in einem E-Health-Startup beschäftigt und arbeitete hier als Projektmanagerin im Business Development. Zweieinhalb Jahre ihrer Ausbildungszeit verbrachte sie im Ausland und lernte hierdurch verschiedene Sichtweisen sowie Diversität sehr zu schätzen. Ihre andere große Leidenschaft ist daher ihr Einsatz für eine Gesellschaft in der sich jede*r wohlfühlt und eine Stimme bekommt.
Seit mehreren Jahren hielt sie verschiedene Ehrenämter inne, engagierte sich bei der NGO Start with a Friend und schaffte hier Dialoge und Begegnungen zwischen geflüchteten und einheimischen Menschen.
Vor wenigen Wochen hat Miriam das Associate-Programm erfolgreich abgeschlossen, nun hat sie zahlreiche neue Erfahrungen, Wissen und ein stetig wachsendes Netzwerk im Gepäck für ihren weiteren Weg.