Unter Idealisten
"Für mich war On Purpose der ideale Einstieg in die Berliner Sozialunternehmensszene: Ich habe einen guten Überblick über die Branche bekommen und intensive Beziehungen zu Menschen aus unterschiedlichsten Unternehmen und Organisationen knüpfen können. On Purpose bedeutet für mich ein Netzwerk an gleichgesinnten Menschen, die nicht nur an positive Veränderungen glauben, sondern diese auch selbst aktiv in die Hand nehmen!"
Was hast du vor On Purpose gemacht?
Leider hatte ich während meines Studiums an einer der renommiertesten Wirtschaftsuniversitäten Deutschlands noch nichts von Sozialunternehmertum gehört — sonst hätte mich mein Weg wahrscheinlich schon früher in diesen Bereich geführt. Deshalb bewarb ich mich nach meinem Master erst einmal bei all den großen Fast-Moving-Consumer-Goods-Unternehmen für Marketing-Voluntariate (ja, omni-präsentes Employer Branding an Unis wirkt). Erst als mein Kreis sich erweiterte, suchte ich mir bewusst Unternehmen aus, hinter denen ich auch stehen konnte. Es folgten erste Bewerbungsgespräche und so fand ich mich wenige Wochen später in der Kommunikation eines Anbieters für fair-gehandelte Kinderbekleidung wieder. Während meiner Zeit dort setzte ich ein Online-Tracking-System auf und konnte mich sehr gut mit dem Sinn meiner Arbeit identifizieren. Gleichzeitig merkte ich aber auch, dass das Arbeiten in einem Konzern und die damit einhergehenden unternehmenspolitischen Herausforderungen nicht meins war. Ich wollte freier, dynamischer und in einem kleinen Team arbeiten.
Wie kam dann On Purpose ins Spiel?
Etwa zu dieser Zeit hörte ich zum ersten Mal vom Sozialunternehmertum und scannte die damals noch sehr überschaubaren Angebote im Ruhrgebiet, wo ich die nächsten zwei Jahre gebunden war. Etwa zeitgleich eröffnete das Social Impact Lab in Duisburg und ich erfreute mich an der gerade aufkeimenden Szene idealistischer Menschen, die für ihre faszinierenden Ideen brannten. Jobtechnisch verschlug es mich aber zunächst in eine kleine Werbeagentur inklusive jungem dynamischem Team, kurzen Wegen und eigenverantwortlicher Projektarbeit. Gute Arbeitsbedingungen — doch nun trieb mich die Frage nach dem Sinn der Arbeit um.
Der nächste Schritt — die Berliner Sozialunternehmensszene — war für mich gesetzt und das On Purpose Programm versprach den idealen Einstieg in diese: das direkte Kennenlernen von zwei Sozialunternehmen im Arbeitseinsatz, ein großes Netzwerk mit Akteuren aus weiteren spannenden Organisationen, ein Jahrgang aus anderen Sinnsucher*innen und ein Jahr persönlicher Weiterentwicklung. Dass mein erstes Placement dann ausgerechnet Social Impact werden würde, welches mich seit meinem ersten Meetup im Duisburger Lab nicht mehr losgelassen hatte, war für mich eine glückliche Fügung.
Was hast du in deinem ersten Arbeitseinsatz bewegt?
Als Projektverantwortliche für das Global Goals Lab organisierte ich bei Social Impact eine dreiteilige Veranstaltungsreihe für Alumni der regulären Gründer-Stipendienprogramme. Das Global Goals Lab nimmt in jedem Jahr drei Ziele für nachhaltige Entwicklung in den Fokus. Im ersten Jahr waren dies die Themen „Bildung“, „Inklusion“ und „Nachbarschaft“. Die erste Veranstaltung, das „Zukunftscamp“ — ein Netzwerktreffen für Akteure aus den drei Fokusbereichen in Form eines Worldcafés — fand einen Monat nach Antritt meines Placements statt. Darauf folgte prompt die viertägige Global Goals Challenge — ein intensiver Workshop für acht ausgewählte Sozialunternehmen zur Skalierung ihrer Geschäftsmodelle mit Experten aus Sozialunternehmen, Wirtschaft und Wohlfahrt. Der Abschluss der Reihe war dann im letzten Monat meines Placements eine Preisverleihung, bei der sechs Sozialunternehmen aus den Fokusthemen um insgesamt 35.000€ pitchten.
Was hat sich für dich verändert und wo wird dich deine berufliche Zukunft hinführen?
Bei Social Impact hatte ich nun das Beste aus meinen vorherigen Jobs vereint: Eine sinnvolle Tätigkeit in einem dynamischen Team. Das Vertrauen, das mir von Anfang an entgegengebracht wurde und der Gestaltungsspielraum für die Veranstaltungen haben mich gleich begeistert. Zusätzlich motivierte mich der Kontakt zu den teilnehmenden Sozialunternehmer*innen und deren inspirierender Unternehmergeist. Die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen, die gleiche Ideale und Ideen haben und die Vision der Geschäftsführer gaben mir schließlich das Gefühl am richtigen Ort mit den richtigen Menschen zu sein.
So bin ich nun glücklich, nach dem On Purpose Programm, zu Social Impact zurückzukehren und das Projekt weiterführen zu dürfen. Für mich schließt sich damit ein Kreis, der nach meinem Studium geöffnet wurde und mich nun zu einem Unternehmen, an einen Ort und mit Menschen zusammen gebracht hat, an dem und mit denen es sich richtig anfühlt zu sein.