Von der agilen Softwareentwicklung zur Erfüllung

Julia war Associate im Jahrgang April 2019 unseres Associate-Programms und berichtet heute — circa 4 Monate nach dem erfolgreichen Abschluss des Programms — in ihrem Erfahrungsbericht darüber, wie On Purpose sie auf ihrem Weg hin zu einer Karriere mit Sinn unterstützt hat.

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Julia Steger - Fellow On Purpose Berlin

Julia, was hast du vor On Purpose gemacht?

Vor On Purpose war ich Team Managerin für Produkt- und Inbound-Marketing bei der Softwarefirma Paessler AG in Nürnberg. Der Fokus meines Teams lag auf der Vermarktung unseres Kernproduktes PRTG. Ein Tool, dass sich an IT-Administratoren richtet und sie dabei unterstützt, ihr IT-Netzwerk im Blick zu behalten. Gemeinsam mit meinen Teamkolleg*innen koordinierten wir internationale Kampagnen und betreuten die Themen Social Media, Email-Marketing, Content Marketing, Customer Experience und Markenkommunikation. Was mir jedoch besonders viel Spaß bereitete, war die Arbeit mit meinen Teamkolleg*innen. Zudem konnte ich an vielen unternehmensweiten Projekten mitwirken. Anderen Menschen dabei helfen zu können, sich zu entwickeln, Netzwerke aufzubauen und zu fördern. Um meine Kompetenzen in diesem Bereich zu erweitern, absolvierte ich ein Fernstudium im Bereich Arbeits- und Organisationspsychologie sowie diverse Coaching-Ausbildungen.

Das klingt alles sehr spannend und nach viel Verantwortung. Warum und wie kam dann On Purpose ins Spiel?

So abwechslungsreich die Arbeit auch war, merkte ich mit der Zeit, dass mir etwas fehlte. Nach jedem Urlaub brauchte ich Wochen, um mich wieder am richtigen Platz zu fühlen. Und die Frage nach dem Sinn hinter all meiner Arbeit und der Firma für die ich tätig war wurde immer lauter. Bis zu dem Tag im September 2018, an dem ich keine Antwort mehr dafür fand und schließlich einfach kündigte.

Ich fühlte mich frei! Mir fiel eine Last von den Schultern. Ich konnte mich neu orientieren, neu erfinden und mir eine Tätigkeit mit mehr Sinn suchen. Die Frage war nur wo oder wie? Ich bewarb mich zunächst bei ein paar nachhaltigen Firmen im Bereich Marketing. Da mein Lebenslauf bis dato jedoch keinerlei Stationen aufwies, die mein sozial-ökologisches Werteverständnis glaubhaft erschienen ließen, hatte ich hier keinerlei Erfolg.

Ich begann schon an meiner Entscheidung zu zweifeln. War ich vielleicht zu voreilig gewesen? Wie würde ich in der Branche Fuß fassen können?

Auf den Rat einer Freundin meldete ich mich für grüne Jobnewsletter an und siehe da: eine Organisation namens On Purpose sucht junge Menschen mit Berufserfahrung, die sich umorientieren wollen und mehr Sinn in ihrer Arbeit suchen. „Jackpot!“, dachte ich, „Das bin doch ich!“ Und so bewarb ich mich direkt. Ein Motivationsschreiben, gefühlte 40 Takes meines Bewerbungsvideos und einen Kennenlerntag später, hatte ich die Zusage! Mein Start in ein neues Leben, oder? Absolut!

Deine Bewerbung hat uns wirklich überzeugt, aber das hätte sie sicher auch mit der Einsendung des ersten Takes deines Bewerbungsvideos ;)
Wie hast du, nach dem Bewerbungsprozess und dem gemeinsamen Onboarding dann das On Purpose Jahr erlebt?

Im Nachhinein betrachtet war die Teilnahme am On Purpose Programm eine der besten Entscheidungen in meinem Leben. Sie gab meinem Leben eine komplett neue Richtung und ein Gefühl der Erfüllung. War es einfach? — Nein, aber jede Anstrengung wert. Ich kam zur Stephanus Stiftung, um im Bereich Projektmanagement zu unterstützen. Die Stiftung möchte agilere Methoden und Arbeitsansätze für ihre Projekte etablieren und damit auch einen kulturellen Wandel unterstützen. Hierfür erarbeitete ich in einem Projektteam mit Vorstand, Unternehmensentwicklung, diversen Projektteams und Führungskräften einen neuen Projektmanagement-Standard. Toll war, dass bereits vor mir eine Associate bei der Stiftung ihren Einsatz hatte und mir eine umfangreiche Übergabe und bereits ausgearbeitete Inhalte hinterließ.

Zudem haben mich meine Coachin und Mentorin dabei unterstützt, meine agilen Kenntnisse einzusetzen und um neue Kenntnisse im Bereich Changemanagement zu erweitern.

Auch der Austausch mit den anderen Associates und deren Unterstützung halfen mir, neue Ideen zu entwickeln und mich entsprechend in der Stiftung einzubringen. So begleitete und coachte ich mehrere Projektteams und Arbeitsgruppen, entwickelte ein agiles Projektmanagement Handbuch inklusive einem Schulungskonzept, wobei ich noch mehrere Schulungen mit insgesamt ca. 60 Teilnehmenden umsetzen konnte.

Besonders toll fand ich, dass ich die Möglichkeit hatte, die Struktur der Stiftung zu verstehen und Kolleg*innen aus allen Bereichen kennenzulernen. Für meinen Chef, meine direkten Kolleg*innen und alle Ansprechpartner*innen war ich stets eine geschätzte Kollegin, die zu allen Firmenfesten, Ausflügen und unternehmensweiten Meetings eingeladen wurde.

Ich habe in der Zeit viel über mich selbst gelernt, aber auch viel über den Aufbau und die Arbeit einer Stiftung. Vor allem aber habe ich tolle Menschen getroffen von denen ich viel gelernt habe, deren Rat ich sehr schätze und auch in der Zeit nach On Purpose nicht mehr missen möchte. Dafür bin ich sehr dankbar.

Das freut uns natürlich zu hören! Was machst du heute beruflich und privat Julia?

Für das On Purpose Jahr hat es mich von Nürnberg nach Berlin gezogen und das bleibt vorerst auch meine neue Heimat. Den Spirit der Stadt etwas bewegen zu können, wenn man nur will, möchte ich erst mal nicht wieder missen.

Über meine Kontakte bei der Stiftung habe ich an einer Job-Ausschreibung bei der Charité erfahren und habe jetzt seit September die Möglichkeit dort ein Projektteam in der Rolle als Team Coachin und Projektmanagerin zu begleiten, die sich um die Planung und Umsetzung der Teststrategie für Corona in Berlin kümmert. Ich habe also eine Stelle gefunden, bei der ich meine Stärken und Interessen einbringen und ausleben kann und gleichzeitig ein sehr sinnstiftendes und aktuelles Thema mit vorantreiben kann. Mein Team ist toll und ich habe das Gefühl: „Besser hätte ich es nicht treffen können!“ Meine Mission einen Job zu finden der mich erfüllt, bei dem ich etwas Gutes tun kann, meine Stärken einbringe und etwas Neues lerne ist auf jeden Fall wahrgeworden.

Gratulation zum neuen Job Julia! Was hat sich für dich im Vergleich zu deinem Leben früher verändert?

Ich habe einen Job gefunden, der mich erfüllt. Ich kann der Gesellschaft etwas zurückgeben. Das erfüllt mich mit Glück, aber auch mit Stolz. Ich habe viel über mich selbst gelernt und bin an meine Grenzen gegangen und das nicht allein, sondern mit tollen Menschen, die ich als Freunde nicht mehr missen möchte. Danke für ein tolles Jahr!

Auch wir von On Purpose bedanken uns bei dir Julia für ein tolles gemeinsames Jahr. Als Fellow bleibst du unserer Gemeinschaft weiterhin erhalten und wir freuen uns darauf, auch in Zukunft gemeinsam mit dir und deinen Mit-Fellows wirken zu können!


Du möchtest auch in eine Karriere mit Sinn starten? Dann informiere und registriere dich hier für das einjährige Associate-Programm oder kontaktiere uns über das Kontakt-Formular unserer Homepage.

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